Wenn Planungssicherheit zur Ausnahme wird, braucht es neue Wege im Einkauf und in der Investitionsstrategie. Gerade in Zeiten unsicherer Rahmenbedingungen gewinnt der leistungsbasierte Einkauf an Bedeutung. Kliniken können moderne Technologien nutzen, ohne sofort hohe Investitionskosten tragen zu müssen, und sichern damit nicht nur einen technologischen Vorsprung, sondern auch die optimale Patientenversorgung.
Vom Geräte- zum Leistungs-Einkauf
Traditionell investieren Krankenhäuser direkt in Geräte und Softwarelösungen. Flexible Leistungsmodelle ändern dieses Prinzip: Großgeräte, Analysatoren oder Softwareplattformen werden als Dienstleistung bereitgestellt. Mietmodelle, modulare Zeitlösungen oder Rückkaufprogramme ermöglichen es Kliniken, Kosten planbar zu halten, Investitionsrisiken zu reduzieren und gleichzeitig modernste Technologien zu nutzen.
Radiologie – Großgeräte flexibel nutzen
In der Radiologie sind leistungsbasierte Modelle besonders naheliegend. MRT-, CT- und Röntgensysteme lassen sich flexibel als Service einsetzen, unterstützt durch KI-gestützte Bildgebung und KPI-basierte Prozesse. Kliniken können so modernste Bildgebungstechnologien einsetzen, die Abläufe optimieren und die Diagnostik verbessern, ohne sofort Kapital zu binden.
Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie – Automatisierung als Service
Auch in der Laboratoriumsmedizin eröffnen flexible Modelle große Chancen. Analysatoren, Pipettiersysteme oder Laborinformationssysteme (LIMS) können über Serviceverträge oder modulare Nutzung bezogen werden. In der Mikrobiologie lassen sich automatisierte Kultivierungssysteme oder PCR-Module leistungsbasiert nutzen, während Spezialanalysen ausgelagert werden können. Das ermöglicht effiziente Prozesse bei kontrollierbaren Kosten.
Pathologie und Humangenetik – Zugang zu Spitzentechnologie
Digitale Pathologie mit Whole-Slide-Scanning, KI-gestützter Diagnostik und Telepathologie-Diensten kann ebenfalls, als Service bezogen werden. Ebenso eröffnet die Humangenetik mit Sequenzierplattformen und Analyse-Software die Möglichkeit, “Sequencing as a Service” zu nutzen. Kliniken profitieren so von neuester Technologie und hoher Skalierbarkeit, ohne langfristige Investitionsverpflichtungen.
Innovation und Patientenversorgung
Unabhängig vom Fachbereich gilt: Leistungsbasierte Modelle ermöglichen es Kliniken, trotz unsicherer Zeiten technologisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. Gleichzeitig werden Ressourcen effizient eingesetzt, Abläufe optimiert und die Patientenversorgung auf höchstem Niveau gesichert.
Fazit
Die Reformphase sollte nicht zu einem Investitionsstau führen. Durch den gezielten, leistungsbasierten Einkauf in Radiologie, Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Pathologie und Humangenetik können Kliniken ihre strategische Planung flexibel gestalten, Kosten kontrollieren und gleichzeitig die Patientenversorgung optimieren. Flexible Modelle bieten damit die Chance, auch in unsicheren Zeiten zukunftsfähig und technologisch führend zu bleiben.
Eine wichtige Voraussetzung der Einkauf steht einer leistungsbasierten Denke offen und objektiv gegenüber und ist heute bereits kompetent vorbereitet auf diesen „untraditionellen“ Einkauf.
Autoren:
Oliver Kranz und Dr. Matthias Wokittel FuturaMed